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Gebrauchte Reisebusse zu verkaufen?

Symbolfoto einer Schlüsselübergabe © Clker-Free-Vector-Images / Pixabay

Symbolfoto einer Schlüsselübergabe © Clker-Free-Vector-Images / Pixabay

10.07.2020


Der Gebrauchtmarkt für Reisebusse ist derzeit tot. Händler aus dem Orient versuchen jedoch Schnäppchen zu machen, weit unter Wert zu kaufen. Wen wundert das, stehen doch die Busse bei den Unternehmern auf dem Hof.

Auch die namhaften deutschen Händler sollen mehr als genug Fahrzeuge im Angebot haben. Erste Notverkäufe soll es gegeben haben. Auch haben schon drei namhafte Busreiseveranstalter aufgegeben oder Insolvenz angemeldet. Leider wohl nur der Anfang.

Auch bei den Busunternehmern wird es zwangsläufig zu Notverkäufen kommen. Wenn Creditreform Recht hat, rollt die Insolvenzwelle im Herbst. Dann gilt die alte Händlerregel, dass beim Konkurs die Mark nur noch 50 Pfennige wert ist. Der vorausschauende Unternehmer wird seinen Reisebusfuhrpark verkleinern, an einen schwächeren Markt anpassen wollen oder müssen. Wenn der Reisebus überzählig ist, keine Einsatztage im Kalender stehen, der Kredit aber getilgt werden muss, ein Verkauf aber nicht gelingt, bleibt nur die Tilgungsaussetzung. Kreditgeber werden auch kein Interesse haben, bei Aussetzung der Tilgung den Bus abzuholen. Selbst die Finanzierer können Busse nur hinstellen.

Bleibt also die Idee, den Reisebus für einen Linienbus in Zahlung zu geben. Dabei wird man es aber mit dem Gebrauchtbushandel des Herstellers zu tun haben. Nachdem der aber auch keinen Markt hat, kann er diesen Bus nur hinstellen. Also könnte der beim Linieneinkauf übliche Rabatt in den Inzahlungnahmepreis des Reisebusses fließen, wenn überhaupt.

Letztlich ist dem, der zwingend verkaufen muss oder will, zu raten, es bald zu probieren, weil der Markt im Herbst nicht besser werden kann.

Und wie sieht es beim Linienbus aus? So schlecht kann es nicht sein, denn das Kraftfahrtbundesamt meldet für das erste Halbjahr nur einen Rückgang bei Besitzumschreibungen von 7,1%. Wegen der vielen Ausschreibungen kommt aber zum Ende des Jahres, spätestens im nächsten Jahr eine Belebung. Die Omnibushersteller jedenfalls sollen Bestellungen mit späten Lieferterminen noch annehmen.