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Umfrage zeigt Zurückhaltung bei Forderungen

Ein kalter Wind weht vielen privaten Busunternehmern entgegen, die mit DB Regio Bus über die Anpassung der Erlöse verhandeln wollen (Foto: DB)

Ein kalter Wind weht vielen privaten Busunternehmern entgegen, die mit DB Regio Bus über die Anpassung der Erlöse verhandeln wollen (Foto: DB)

30.01.2012


Auslöser für die anonyme Online-Umfrage mit Hilfe der Software Limesurvey waren die in der Branche laufenden Diskussionen über das Verhältnis zwischen den DB-Regionalbusgesellschaften auf der einen und den privaten Auftragnehmern auf der anderen Seite. Die Umfrage soll mit ihren Ergebnissen diese Debatte versachlichen. Insgesamt 286 Unternehmen nahmen teil, 144 beantworteten alle Fragen.

Weniger als fünf Busse setzten 46 Prozent der Teilnehmer im Auftrag von DB Regio Bus ein. 29 Prozent erzielten in diesem Bereich weniger als fünf Prozent ihres Umsatzes, unterhalb von 20 Prozent lagen 58 Prozent der Antwortenden. Eine starke Abhängigkeit vom Auftraggeber DB Regio Bus gibt es bei 15 Prozent der Unternehmen, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes aus dem Geschäft mit diesem Auftraggeber erzielen.

Auf die Frage, ob sie sich vor und bei Verhandlungen mit DB Regio Bus über Anpassungen mit Kollegen abstimmen, antworteten 21 Prozent der Unternehmen mit »Ja«. Vier von fünf Unternehmern werden also allein aktiv. Unter denen, die sich abstimmen, verhandeln drei Viertel gemeinsam mit dem Auftraggeber.

Ohne konkrete Forderung führten 54 Prozent der Unternehmen Gespräche mit DB Regio Bus. 44 Prozent dieser Gespräche mündeten in konkrete Verhandlungen, in 56 Prozent der Fälle wurde das abgelehnt.

Unter den Unternehmen, die mit konkreten Forderungen in Gespräche gingen, berechneten vier von zehn Unternehmen einen Anpassungsbedarf zwischen drei und fünf Prozent. Das dürfte in vielen Fällen eher zu wenig sein, um die steigenden Kosten zu decken. Drei von fünf Unternehmen stellten dabei einen konkreten schriftlichen Antrag, der in der weit überwiegenden Zahl der Fälle von einer Kostensteigerungsberechnung begleitet wurde.

Im Umkehrschluss bedeutet das: 40 Prozent der Busunternehmer haben in den Verhandlungen weder einen schriftlichen Antrag gestellt noch eine Berechnung der Kostensteigerung vorgelegt. In jeweils rund ein Drittel der Fälle wurde offen verhandelt, Verhandlungen verabredet oder Gespräche direkt abgelehnt.

Kam es zu Verhandlungen, gingen die Ergebnisse in sehr unterschiedliche Richtungen: Ein Drittel endete ohne Erlösanpassungen. 2,6 Prozent der Gespräche endeten gar damit, dass DB Regio Bus eine Absenkung der Erlöse forderte. Knapp die Hälfte diese Forderungen nach geringeren Preisen erfolgte ohne Begründung.

Unter den Unternehmen, die keine Anpassung der Erlöse erreichten, will ein Drittel unverändert weiterfahren. 53 Prozent, also etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen, hat die Absicht, Teilleistungen zu kündigen. Ein Siebtel oder 14 Prozent sehen als Alternative zu Anpassungen nur die Möglichkeit, alle Leistungen zu kündigen.

Es gab auch die Möglichkeit Textantworten zu geben. Einige Beispiele:

»Im Jahr 2011 haben wir einen Umlauf gekündigt. Es soll Unternehmer geben, die die Leistung billiger fahren.«

»Es wird auf die schwierige Situation verwiesen. Bis jetzt hat sich immer ein Billigerer gefunden.«

»Es gibt klare Preisfortschreibungsregeln, deshalb haben wir keinen Verhandlungsbedarf. Durch den Verkehrsverbund werden die Vomhundertsätze bekanntgegeben und die Sätze werden fortgeschrieben.«

»Es wurden Bezüge in Höhe von 15 Prozent pauschal gekürzt. Zitat DB-Tochter: „Sie können sofort aufhören, unsere abgeschriebenen Fahrzeuge stehen schon bereit“. Wir haben alle Kürzungen akzeptiert und fahren weiter.«

»Unterschiedliche Handhabung der regionalen Verkaufsbüros. Die Verhandlungen werden verzögert, so dass die Anpassung später erfolgt. Antrag auf Erhöhung wurde im Juni gestellt. Nach mehrmaligen Nachfragen gab es eine Anpassung zum Januar 2012.«