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Der Klimabus – Vorteile für private Busunternehmen?

Klimabus bei Tübus der Stadtwerke Tübingen (Foto: swt/Marquardt)

Klimabus bei Tübus der Stadtwerke Tübingen (Foto: swt/Marquardt)

29.09.2023


Bereits seit 1992 gibt es in Nordrhein-Westfalen den Umweltbus. Es handelt sich um ein Schulungsfahrzeug der NUA (Natur- und Umweltschutz Akademie NRW) zum Thema Gewässer. Obwohl es sich bei der mobilen Lernstation um einen Lkw handelt, haben sich die Namensgeber für den Begriff »Bus« entschieden.

Aus dem in den 90er Jahren heiß diskutierten Thema »Umweltschutz« ist in der heutigen Zeit der »Klimaschutz« geworden. Das sieht man bspw. am Bundesumweltministerium. Während prominente Vertreter wie Umweltminister Klaus Töpfer längst der Vergangenheit angehören, trägt das Wirtschaftsministerium inzwischen den Klimaschutz mit im Namen.

Das Thema Umwelt ist in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend in den Hintergrund getreten. Es geht weniger darum, 40 Fahrgäste in einem möglichst sparsamen und sauberen Dieselfahrzeug zu befördern. Vielmehr sollen während der Fahrt gar keine Emissionen mehr auftreten, womit der »Klimaschutz« bedient wird. Dass bei der Produktion zusätzlicher Neufahrzeuge, der Stromerzeugung, der Herstellung von Photovoltaikmodulen, der Flächenversiegelung durch PV-Module und der Batterieerzeugung erhebliche negative Umwelteffekte auftreten, spielt in der vorherrschenden »Klimadebatte« zumeist keine Rolle mehr.

Das Wort »Klimaschutz« umfasst inhaltlich weniger als der gute alte »Umweltschutz« (bspw. ist auch die Gewässerqualität beim Thema Umwelt enthalten). Dennoch wird nicht einmal der im Vergleich zur »Umwelt« weitaus engere Begriff »Klima« ganzheitlich erfasst. Die vorgelagerten ökologischen Effekte werden regelmäßig ausgeblendet.

Jedoch wäre die Gruppierung »Fridays for Future« mit den ins Leben gerufenen Geistern der »Letzten Generation« wohl weniger erfolgreich, wenn nicht außer Sabotageakten ein Fundament dahinter stünde. Der »Fridays for Future« unterstützende Ableger heißt »Scientists for Future«. Und genau diese Gruppe von Wissenschaftlern macht sich den Begriff »Klimabus« zu eigen. Städte wie Hamburg oder Tübingen haben bereits erste Elektrobusse mit Informationen zum Klimaschutz im Bus ausgestattet und eine öffentlichkeitswirksame Außenbeklebung vorgenommen.

Unser Rat: Dass die Fahrt mit dem Bus (auch mit Dieselantrieb) im Vergleich zum Pkw aus Umweltgesichtspunkten positiv zu beurteilen ist, steht außer Frage. Zwar werden Busunternehmen in der Regel nicht den Bedingungen der »Letzten Generation« gerecht. Jedoch kann der Branche wohl kaum jemand verbieten, auf die umweltfreundlichen Vorteile des Verkehrsmittels »Omnibus« hinzuweisen. Von daher ist es wichtig, dass Sie den wahren Wert Ihres Busunternehmens für die Umwelt kennen und kundtun. Quantifizieren Sie doch einmal die »Treibhausgas-Bilanz« Ihrer Busse pro Fahrgast im Vergleich zum Pkw. Auf dieser Basis sollte es auch in Ihrem Unternehmen Umweltbusse geben.

Autor: Hagen Wendlandt
Dieser Artikel stammt aus »Der Grüne Renner – Wendlandt-Beratertipps für Omnibusunternehmer«