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Die Kosten der Busunternehmen steigen

12.07.2021


Seit mehr als 30 Jahren erstellen wir Kostensteigerungsberechnungen. Die unterschiedlichen Kostenanteile in den Busunternehmen versuchen wir in 6 Strukturen darzustellen. So ist z.B. der Dieselanteil in einem Stadtlinienunternehmen weit höher als in einem Busreiseunternehmen.

Die Entwicklung der einzelnen Kostenarten entnehmen wir aus den Werten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesbank. Bei den Personalkosten orientieren wir uns am Verband WBO.

In der Tabelle mit den Werten der 6 Strukturen sieht man für den Zeitraum Mai 2020 bis Mai 2021 Veränderungen zwischen 4,8 und 7,5%. Die Werte für Juni werden leider erst Mitte Juli veröffentlicht. Klar ist aber, dass sie weiter gestiegen sind. Den größten Einfluss dabei hat der Dieselpreis. 


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In der Tabelle Kostenartenindex kann man dort ein Plus von 30,65% für den Betrachtungszeitraum ablesen. Seit Mai ist der Rohölpreis aber nochmal um knapp 4% gestiegen, die Tankstellenpreise in Deutschland noch stärker. 


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In der gesamten Wirtschaftspresse liest man von Unterbrechungen in den Lieferketten. Bei Daimler sollen in der Pkw-Produktion z.B. verschiedene Bänder stillstehen. Alle erdenklichen Rohstoffe, sei es Holz, Stahl, Kunststoff und elektronische Teile sind knapp und damit teuer. Die Inflationsrate bei uns wird für den Herbst mit 3,5% prognostiziert, nach -0,3% im Herbst 2020. Im Jahresschnitt soll es für 2021 aber nur 1,6% geben. In den USA, wo der Staat die Wirtschaft noch weit stärker geflutet hat als bei uns, wird mit einer Inflationsrate bei 4% gerechnet. Jetzt im Wahlkampf zeigen sich alle Parteien unvorstellbar großzügig, als gäbe es kein Morgen. Die Frage ist, wie eine neue Regierung das Füllhorn nicht nur schließen, sondern die Schulden abbauen will.

Zurück zu den Busunternehmen: Der ÖPNV wird weiter stark gefördert werden, allein schon aus Gründen des Klimawandels. Viele Busreiseveranstalter sind überraschend gut durch die Krise gekommen, dank enormer Förderung. Ist Schluss mit der Förderung, kommt die Stunde der Wahrheit, die etwas mit vollen und gut beschäftigten Bussen zu tun hat.

Ganz klar, die Preise für Beförderungen im Bus müssen steigen. Dazu zwingt nicht nur die allgemeine Kostenentwicklung.
 

Autor: Martin Wendlandt
Dieser Artikel stammt aus »Der Grüne Renner – Wendlandt-Beratertipps für Omnibusunternehmer«