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Energiepreise fallen deutlich

Elektrobusse und -ladesäulen in Pitesti (Rumänien). (Foto: Hagen Wendlandt)

Elektrobusse und -ladesäulen in Pitesti (Rumänien). (Foto: Hagen Wendlandt)

30.01.2024


Wer die aktuellen Energiemärkte ansieht, wird mit Erstaunen feststellen, dass Panik noch nie ein guter Ratgeber war. In den ersten Wochen des Jahres 2024 sind die Preise für Energielieferungen in der Zukunft weiter gesunken. Einerseits mag man mit der Wirtschaftskrise argumentieren, andererseits ist bspw. der „DAX Future März 2024“ mit 16.776 Punkten nahe dem Allzeithoch (1). Richtig ist, dass Kapitalanleger vor der Inflation flüchten und mehr Geld in Aktien anlegen. Jedoch sind bei einem Wirtschaftscrash auch die Zukunftserwartungen an Unternehmen niedrig. Der bärische Verlauf des DAX sieht dann zweifelsfrei anders aus. Das soll natürlich nicht heißen, dass ein erheblicher Absturz des Aktienindex ausgeschlossen sei.

Aber nun zu den Energiemärkten. Strom im Base für das Jahr 2025 (Lieferung gleichbleibender Menge) ist am 22.1.2024 bei 7,9 Cent / kWh. Ende letzten Jahres waren es noch 10 Cent / kWh. Für entfernter liegende Zeiträume sinkt der Preis sogar. Für das Jahr 2028 kostet Base nur noch 6,5 Cent / kWh. Für das Jahr 2034 sind es 5,8 Cent / kWh, was in etwa einem Preisniveau von vor dem Krieg in der Ukraine entspricht. Die Strompreise sind demnach im Sturzflug.

Erdgas kostet am „Trading Hub Europe (THE)“ am 22.1.2024 für das Jahr 2025 nur noch 3,2 Cent / kWh. Auch hier sinken die Preise Jahr für Jahr bis auf 2,7 Cent / kWh im Jahr 2028. Damit hat der Gasmarkt das Vorkrisenniveau erreicht, wenn nicht sogar unterschritten. 

Ebenso sinkt die Forward Curve für Brent-Öl am 22.1.2024 von aktuell 78 Dollar pro Barrel auf 68 Dollar pro Barrel im Jahr 2030 (2). Die Ölpreise waren allerdings phasenweise maßgeblich niedriger als heute.

Unser Rat: Man war in den letzten Monaten gut beraten, beim Energieeinkauf die Füße stillzuhalten. Jetzt könnte es aber langsam an der Zeit sein, in vorsichtigen Schritten (anteilig) zukünftige Mengen einzukaufen. Denkbarerweise sinken die Preise noch ein wenig, jedoch ist aufgrund von enthaltenen Kosten für Förderung, Raffinerie, Transport und Handel irgendwann der preisliche Boden erreicht. Geschäfte für zukünftige Zeiträume sind stets mit Risiken behaftet und sollten sich, wenn möglich an Verträgen auf der Umsatzseite (Verkehrsverträge) orientieren. Wenn dort eine Preisgleitklausel vereinbart ist, so gibt es zunächst keinen Auftrag, einen Energiepreis zu fixieren. (Es sei denn die Preisgleitklausel bildet die Preisschwankungen am Markt nicht ausreichend ab.) Anders ist das bei kleineren Energiemengen, bspw. zur Heizung des Betriebshofs. Sprechen Sie uns gerne an, wenn wir Sie beim strukturierten Einkauf von kleinen und großen Energiemengen unterstützen sollen. Sämtliche Angaben erfolgen ohne Gewähr. Eine Kaufempfehlung können wir nicht geben.

(1)    https://de.investing.com/indices/germany-30-futures
(2)    https://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis/chart 


Autor: Hagen Wendlandt

Dieser Artikel stammt aus »Der Grüne Renner – Wendlandt-Beratertipps für Omnibusunternehmer«