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Strategie in Zeiten des Klimawandels

Foto: Pixabay

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26.04.2022


Was unter Permafrostböden lauert, dürfte die Menschheit angesichts des weltweit beobachteten Tauvorgangs noch lange beschäftigen. Unmengen von klimaschädlichen Gasen, wohl auch längst vergessene Krankheitserreger, werden freigesetzt (siehe ebenso Grüner Renner 12/2020).

Sogar durch den Frost gebundene atomare Strahlung wird, vergleichbar mit der Schneeschmelze, an die Umgebung abgegeben. Infrastruktur wie Straßen, Gaspipelines und Gebäude sacken in sich erwärmenden Regionen ab. Die Permafrostböden sollen rund 1/6 der Erdoberfläche ausmachen. Leider ist dieses Szenario z.B. in Sibirien schon eingetreten und deshalb sehr besorgniserregend. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich der Schmelzprozess fortsetzt. Kaum jemand hätte wohl mit einem so schnell voranschreitenden Klimawandel (einschließlich Wasserknappheit, Unwettern, Waldsterben, …) gerechnet. Ohne die Notwendigkeit des Klimaschutzes kleinzureden, müssen wir uns darauf einstellen, dass durch auftauende Böden ohnehin riesige Mengen Klimagase in die Atmosphäre gelangen werden.

Allerdings gibt es auch Prognosen, die dem Klimawandel etwas Positives abgewinnen. Während kurz- bis mittelfristig landwirtschaftliche Flächen durch den Tauprozess verschwinden, könnten langfristig neue urbare Gebiete entstehen. Eine Nordsiedlung von Menschen erscheint zumindest denkbar. Der Name »Grönland« steht übrigens für »grünes Land«, wobei die Namensgebung Erik dem Roten um das Jahr 982 herum zugeschrieben wird. Daraus lässt sich Schlussfolgern, dass Klimaforscher auch nicht allwissend sind. Den Weltuntergang aufzuzeichnen war und ist genauso wenig eine Alternative, wie morgens vor lauter Zukunftsängsten nicht mehr aus dem Haus zu gehen.

Was die aktuelle Zeitenwende für Busunternehmen des Mittelstands bedeutet, ist natürlich schwer zu sagen. Jedenfalls befinden wir uns mitten in einer Epoche, in der sich die Welt offensichtlich rasant verändert. Unternehmen müssen sich leider nicht nur auf hohe Preise, sondern auch auf Lieferengpässe einstellen. Bereits heute gilt es, sich so gut es geht damit zurechtzufinden, dass Treib- und Schmierstoffe, Ersatzteile, Fahrzeuge und auch Personal, sprich wesentliche Ressourcen, schwierig zu bekommen sind.

Deshalb hier einige Ideen und Maßnahmen, um mit dem Wandel zurechtzukommen:

  •  Bau eines Flüssiggas- oder eines größeren Dieseltanks zur (Not-)Versorgung des Unternehmens
  • Aufbau von Kontakten zum Umbau von Dieselantrieben, bspw. auf Wasserstoff
  • Gedanken zur Sanierung und Aufrüstung gebrauchter Fahrzeuge
  • Testen von innovativen CO2-Filtern, um erste Erfahrungen zu sammeln
  • Aushandeln garantierter Lagerplätze oder Ausbau des eigenen Teilelagers
  • Einrichten eines Personalpools, bspw. mit internationalen Stellenanzeigen, welche mit Sprachkursen kombiniert werden


In Strategiesitzungen sollten gute Ideen entstehen, kaum denkbar, dass einem gar nichts dazu einfällt. Mit der positiven Brille betrachtet heißt das: Wo Risiken sind, gibt es ähnlich wie bei dem deutschen Paar, welches schon heute im Yukon auf früheren Permafrostböden Ackerbau betreibt (1), auch Chancen.

Unser Rat: Um nicht sprichwörtlich im Morast zu versinken, sind strategische Gedanken notwendig. Nennen Sie in einer schriftlich fixierten Bestandsaufnahme aktuelle und voraussichtliche Probleme beim Namen. Suchen Sie dann, am Besten im Gespräch mit anderen, nach Möglichkeiten der Begrenzung von Risiken.

(1)    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klimawandel-boden-permafrost-landwirtschaft-100.html  

Autor: Hagen Wendlandt
Dieser Artikel stammt aus »Der Grüne Renner – Wendlandt-Beratertipps für Omnibusunternehmer«