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Wartezeit sinnvoll nutzen

Wartezeit im Bus (Foto: Stefan Diehl)

Wartezeit im Bus (Foto: Stefan Diehl)

16.03.2023


»Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.« Sicherlich hat der bengalische Philosoph Rabindranath Tagore mehr damit gemeint, als in den Garten zu gehen. Es gibt viele Zitate über die Kunst des Wartens. Auch Einstein und Goethe haben sich immer wieder mit der bloß vordergründig nutzlosen Zeit beschäftigt.

So manche Führungskraft aus Busunternehmen sieht in der letzten Zeit aufgrund Personalmangels kaum eine Alternative, als regelmäßig als Fahrer einzuspringen. In diesem Fall, aber selbstverständlich ebenso bei allen Fahrern, stellt sich die Frage nach der Nutzung von Wartezeiten. Schnell mal nach Hause fahren, geht in vielen Fällen nicht.

Teils handelt es sich sogar noch um bezahlte Wartezeiten. Sieht man einmal davon ab, dass Ruhepausen wichtig sind, gilt es die Zeit des Wartens sinnvoll auszufüllen. Naheliegende Vorschläge hierzu sind:

  • durch den Bus gehen und grobe Verschmutzungen beseitigen
  • das Fahrzeug auf Mängel hin inspizieren
  • Ideen, Erlebnisse und Verbesserungsvorschläge aufschreiben
  • Mitteilungen zu Vorkommnissen unterwegs verfassen (Baustellen, Fahrgäste, …)
  • Überprüfung von Kasse und digitalem Fahrtenbuch


Besonders dann, wenn das Warten unausweichlich wird, man beispielsweise im Stau steht und es kein Vor und Zurück gibt, wird die Standzeit als unangenehm empfunden. Was kann man also tun, damit die Zwangspause auf dem platten Land nicht als verlorene Zeit begriffen wird? Denken Sie doch einmal darüber nach, dem Fahrer ein Tablet, beispielsweise mit Zugang zu einem Zeitungsabo zu bieten. Zusatzlizenzen, so auch beim Roten Renner, sind oftmals stark vergünstigt. Einen positiven Eindruck vermittelt auch das Unternehmen, welches zu bestimmten Gelegenheiten (bspw. erster Montag im Monat) einen Pausensnack mitgibt. Die Zeit der Funkgeräte, mit denen sich Kollegen gerade mal etwas zuriefen, ist genauso vorbei wie die der unterhaltsamen Truckerstuben.

Unser Rat: Sie sollten Anreize dafür schaffen, dass Ihr Fahrpersonal Wartezeiten weder sinnlos verstreichen lässt, noch allzu großen Alltagstrott empfindet. Tägliche Standzeiten läppern sich über einen längeren Zeitraum zu einer halben Ewigkeit zusammen. Deshalb erscheint es sinnvoll, sich als Unternehmensleiter um nicht zur Ruhezeit gehörende Freiräume zu kümmern. Durch die klare Vorgabe von Aufgaben lässt sich die Zeit in sinnvolle Bahnen lenken. Weiterhin werden es die Fahrer danken, wenn ihnen ein Tablet oder bspw. der Zugang zu einem Zeitungsabo zur Verfügung steht. Durch einen bspw. monatlich durch das Unternehmen mitgegebenen Pausensnack können Sie bei den Mitarbeitern nur gewinnen.

Autor: Hagen Wendlandt
Dieser Artikel stammt aus »Der Grüne Renner – Wendlandt-Beratertipps für Omnibusunternehmer«